Ein biographieorientiertes Coaching kann ein Weg für Akademiker und Führungskräfte sein, einen Wunschjob zu finden oder sich selbständig zu machen.
Schnelle Jobwechsel, Phasen der Weiterbildung oder Neuorientierung und Zeiten der Arbeitssuche stellen heutzutage kein Manko mehr dar, sondern treten – auch in Berufsbiographien von Akademikern – relativ häufig auf. Für junge Akademiker mit einem „frisch erworbenen“ Abschluss stellt sich beispielsweise oft die Frage des passenden Berufsbildes. Aufgrund des Bologna-Prozesses und geringer praktischer Erfahrungen in ihren jeweiligen Studienfächern fehlt es jungen Akademikern häufig an konkreten Vorstellungen möglicher Jobs. Auch für Personen mit Berufserfahrung können schnell veränderbare Firmenstrukturen und globalisierte Arbeitsverhältnisse in eine temporäre Phase der Arbeitslosigkeit münden. Wenngleich die Arbeitslosenquote 2013 im Vergleich zu Nichtakademikern mit 2,5% deutschlandweit recht gering war, stellt sich in Ballungsgebieten ein differenzierteres Bild dar. Beispielsweise liegt die Arbeitslosenquote für Akademiker in Berlin bezüglich bestimmter Berufsgruppen deutlich höher als der Bundesdurchschnitt (Bundesagentur für Arbeit, 2013). Häufig wird eine Phase von „Arbeitslosigkeit“ als defizitär erlebt, verbunden mit einem sinkendem Selbstwert und Selbstzweifeln. Jedoch verlangt der Prozess der Jobsuche einen gefestigten Selbstwert, Souveränität und eine klare Zielorientierung. Neben den Vermittlungsangeboten der Agentur für Arbeit können eigene Initiativen auch strukturiert durch professionelle Hilfe unterstützt werden. Eine – von der Agentur für Arbeit Berlin mit einem Vermittlungsgutschein geförderte – Möglichkeit für Akademiker besteht in einem klar definierten, zielbezogenen und ressourcenorientiertem Coaching, wie dies beispielsweise vom INQUA Institut in Berlin angeboten wird. In einem 2-4 Monate dauernden, individuellen Einzel-Coaching-Prozess werden mehrere Bausteine verwendet, die handlungspraktische Ansätze (Bewerbungsstrategien, Selbstpräsentation) und psychologische Beratungsansätze (Motiv- und Interessenklärung, Kommunikationsprozesse) abbilden. Zu den Bausteinen im Einzelcoaching zählen „klassische“ Methoden wie beispielsweise die Optimierung von Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, CV) oder das Training von Jobinterviews. Als psychologisch-beraterische Ansätze lassen sich das Herausarbeiten von Zielen sowie ressourcenaktivierende und lösungsorientierte Methoden aus der systemischen Beratung nennen. Eine Besonderheit des bei dem vom INQUA Institut angebotenen Coaching liegt in der Erstellung eines Kompetenzprofils. Dieses basiert auf einem qualitativen Einzelinterview zwischen Coach und Klient über dessen Berufsbiographie. Zum einen kann das schriftlich für den Klienten erstellte Kompetenzprofil den Blick für die Vielfalt der bestehenden, biographisch erworbenen Kompetenzen schärfen. Andererseits lassen sich durch das Profil auch bisher unbewusste bzw. im Job ungenutzte Kompetenzen identifizieren, die Startpunkte für eine berufliche Neuorientierung darstellen können. Ergänzend zum Kompetenzprofil werden mit der Erstellung und Diskussion eines Genogramms (Familienstammbaums) Einflüsse der Familiengeschichte des Klienten herausgearbeitet. Auch hier liegt der Fokus auf dem Bewusstwerden familiärer Einflüsse mit den damit verbundenen Ressourcen. Die Kombination von biographieorientierten Methoden mit üblichen Coaching-Interventionen erlaubt neben der Stärkung von Selbstwert, Flexibilität und Reflexionsfähigkeit auch eine klare Zieldefinition und damit zusammenhängend das individuelle Design passender Bewerbungsprofile und -Strategien. Für arbeitssuchende Akademiker besteht bei Vorliegen von einem Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein die Möglichkeit, ein individuelles Coaching in Anspruch zu nehmen. Solch ein Vermittlungsgutschein für eine Coaching Maßnahme ist ausstellbar durch den Arbeitsvermittler bei der zuständigen Arbeitsagentur oder dem zuständigem Jobcenter. Alle Informationen zum Akademiker Coaching mit Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein beim INQUA Institut gibt’s hier als PDF.
Literatur
Bundesagentur für Arbeit (2013). Gute Bildung – Gute Chancen. Der Arbeitsmarkt für Akademikerinnen und Akademiker. Nürnberg.
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