Vorstellungsgespräche sind für die meisten Menschen eine echte Herausforderung und besetzt mit Begriffen wie Lampenfieber, Nervosität, Stress und manchmal sogar mit Geschichten von Blackouts. Das muss nicht sein: Wir zeigen Ihnen, was Sie als Vorbereitung für das Vorstellungsgespräch tun können, um souverän und gelassen zu bleiben und sich wohl in Ihrer Haut zu fühlen.

Stressen Sie sich nicht selbst

Das Vorstellungsgespräch ist fast mit einem Rendezvous zu vergleichen: In dem Gespräch versuchen Menschen, herauszufinden, ob sie zueinander passen. Die Erwartungen und Ansprüche sind auf beiden Seiten hoch. Doch wie schaffe ich es, sicher, kompetent und souverän zu wirken?

INQUA Karriere-Coach Stefan Pinter ist auch Improvisationsexperte und kennt sich mit dem Thema gut aus: „Man muss kein Schauspieler sein, um in einem Vorstellungsgespräch eine gute Performance abzuliefern. Es sind oft kleine Sachen, die man ändern kann und durch die man eine große Wirkung erzielt.“ Er weiß aus Erfahrung: „Stressen Sie sich nicht selbst. Lampenfieber ist völlig natürlich und macht uns sogar gut: Es führt dazu, dass wir Adrenalin ausstoßen, dadurch sind wir aufmerksamer und konzentrierter.“ Das wirkt sich entsprechend positiv aus.

Der Coaching- und Improvisationsexperte empfiehlt, unsere Aufmerksamkeit auf folgende Frage zu lenken: „Was sollen meine Botschaften sein? Konzentrieren Sie sich auf das Gespräch und richten Sie Ihren Fokus auf diese Aufgabe und auf Ihren Gesprächspartner. Fragen Sie sich selbst: Was kann ich sagen, um meinen Gesprächspartner zu inspirieren oder gar zu begeistern?“ Im Karriere-Coaching greift er auf einfache Bühnentipps zurück, die für die Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch sehr nützlich sind: „Ich kann mir vorstellen, dass ich jetzt Spaß haben werde, dass es eine gute Erfahrung sein wird. Ziehen Sie dafür kurz die Augenbrauen hoch – das bedeutet, ich bin neugierig: Was wird jetzt passieren? Jetzt geschieht etwas Großartiges.“

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Die Körpersprache als nonverbale Kommunikation sollte im Bewerbungsgespräch nicht unterschätzt werden, beispielsweise eine aufrechte Körperhaltung. Stefan Pinter verrät einen weiteren Theatertrick: „Fake it, till you make it.“ Soll heißen, wenn wir den Eindruck erwecken, wir seien etwas, fühlen wir auch so. Wie das geht? „Es braucht gar nicht so viel mehr: Setzen Sie einfach zehn Prozent mehr Energie als gewöhnlich ein“, so der Rat vom Profi.

Denken Sie positiv

Eine vorbehaltlos positive Grundhaltung kann Wunder wirken. Stefan Pinter begründet das so: „Eine positive Haltung zu dem, was wir als Nächstes tun, entstresst uns. Egal was kommt, eine positive Haltung führt zu guten Ideen. Reagieren Sie also vorbehaltlos positiv, das funktioniert!“

INQUA Karriere-Coach Gundula Brammer sieht das ähnlich: „Sehen Sie das Vorstellungsgespräch als gewinnendes Gespräch, an dem Sie teilnehmen können.“ Mit 16 Jahren Erfahrung im Personalmanagement weiß sie, worauf es ankommt: „Authentizität und Professionalität können Hand in Hand gehen. Professionell bin ich dann, wenn ich Ziel und Anlass des Gesprächs nie aus den Augen verliere. Ich kann mich als Mensch zeigen, sollte aber fokussiert auf das Gespräch bleiben. Das heißt, ich bin im guten Kontakt mit meinem Gesprächspartner und versuche, dessen Bedürfnisse herauszubekommen.“

Anders ausgedrückt: Gut zuhören und nachfragen! Bitte vergessen Sie dabei nicht, dass Ihr Gesprächspartner ein Mensch wie Sie ist. Oft hat Ihr Gegenüber nur gelernt, seine Angst, unter Umständen eine falsche Entscheidung für das Unternehmen zu treffen, besser zu verbergen, da er oder sie mehr Praxis hat. Gundula Brammer sagt dazu: „Personaler beziehen auch Bauchgefühle ein, deshalb spielt eine gute Atmosphäre eine wichtige Rolle. Lassen Sie möglichst los von der Prüfungsvorstellung, dann ist alles gut.“

Dazu zählt auch: Äußern Sie sich niemals negativ über Ihren vorherigen Arbeitgeber, sondern versuchen Sie, gleich was passiert ist, etwas Positives über diesen zu finden. Arbeitgeber halten untereinander zusammen, deshalb sollten Sie stets höflich und respektvoll in Ihren Aussagen bleiben. „Notfalls hilft der Satz: Es hat einfach aus den und den Gründen nicht gepasst und deshalb ist es jetzt für mich wichtig, mich neu zu orientieren“, empfiehlt die Karriere-Coach.

Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch

Schauen Sie sich bei Ihrer Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch das Stellenprofil genau an und nehmen Sie insbesondere die Aufgabenvoraussetzungen unter die Lupe. Informieren Sie sich im Vorfeld gründlichst über das Unternehmen, lesen Sie auch die Sparte der Website „Wir über uns“. Suchen Sie im Netz nach aktuellen Zeitungsartikeln oder anderen Informationen über die Firma. Auch die Social-Media-Präsentationen sollten Sie nicht vernachlässigen, hier erfahren Sie viel über die aktuelle Situation des Unternehmens.

Eine weitere Idee ist es, sich in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis umzuhören: Vielleicht kennt ja jemand einen derzeitigen oder ehemaligen Mitarbeiter? Vielleicht gelingt es Ihnen, diese Person kennenzulernen und eventuell zum Kaffee einzuladen; möglicherweise hören Sie interessante Insidergeschichten. Umso besser Sie sich informieren, desto sicherer werden Sie sich fühlen. Außerdem kann Sie ein fundiertes Wissen über die Firma positiv von Ihren Mitstreitern abheben. Das wird Ihrem Gesprächspartner nicht entgehen, eventuell wird er oder sie sich gar geschmeichelt fühlen.

Bereiten Sie auch alle Unterlagen, die Sie ins Vorstellungsgespräch mitnehmen möchten, gründlich vor und legen Sie alles zurecht. Dazu können Arbeitsproben in Form von Originalen, Fotos, Texten oder sogar als Film zählen.

Üben Sie das Vorstellungsgespräch zu Hause ein

Ihre Antworten auf zu erwartende und eigene Fragen können Sie zu Hause testen und sich so optimal auf das Vorstellunggespräch vorbereiten. Tatsächlich können Sie eine Ausstrahlung von Sicherheit, Souveränität und Gelassenheit einüben. Das wird Ihnen eine gewisse Ruhe geben, die Ihnen wiederum Sicherheit verleiht. Auch Stefan Pinter bestätigt das: „Wie erzähle ich eine Geschichte kurz und knapp? Machen Sie sich klar, was Ihre Botschaften sind – eine gute Vorbereitung hilft hier sehr.“
Im Training zu Hause – am besten im Rollenspiel mit einer Person unseres Vertrauens – können wir üben, die bereits erwähnten „zehn Prozent mehr Energie aufzubringen, als wenn wir mit unserer Wohlfühlsprache sprechen“, erklärt Stefan Pinter. Wir können uns Feedback geben lassen, auch zu unserem Wechselspiel zwischen Gestik und Emotion: „Die Hände haben eine wichtige Funktion. Wenn wir in eine Emotion gehen, unterstreichen die Hände unseren Ausdruck“, so der Improvisationsexperte. Er erklärt, dass die Stimme stets der Mimik folgt: „Darauf kann man sich verlassen – mit einer anderen Mimik kommt eine andere Stimme und daraufhin eine andere Emotion.“
Emotionale Themen sollten allerdings nicht überbetont werden. Sollten Sie sich unsicher fühlen, was Sie wie ansprechen sollten und was eher nicht, kann Ihnen ein Karriere-Coaching helfen. Wie eine professionelle Distanz im Bewerbungsgespräch gewahrt werden kann, ist einer unter vielen Punkten, die dort geübt werden können. So wie ein Coaching aufgrund des Vertrauensverhältnisses zwischen Coach und Klient:in auch eine ideale Möglichkeit ist, zu lernen, sich zu öffnen.

Zeigen Sie Ihre Begeisterung

Gundula Brammer gibt folgenden Rat: „Ganz wichtig ist eine gute Selbstpräsentation, das heißt, ich beschreibe mich mit meinen Kompetenzen und Erfahrungen. Dabei sollte spürbar werden, dass ich richtig Lust auf diesen Job habe: Ich finde die Aufgaben reizvoll und spannend und das Unternehmen klasse.“ Ihre Entscheidungen als ehemalige Personalmanagerin beschreibt sie so: „Springt bei einem Bewerber der Funke über, dann habe ich das immer daran festgemacht, wenn ich bei dem einen oder anderen so ein Leuchten in den Augen gesehen habe. Ich habe gemerkt, da freut sich jemand, da möchte jemand wirklich zu uns kommen. Das ist der entscheidende Moment, da wird man als Personaler oder Führungskraft zuversichtlich. Das gelingt am besten, wenn man sich vorher sehr intensiv mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat: Warum finde ich das Unternehmen gut? Was finde ich an der Aufgabe spannend? Denn nur, wenn ich selbst überzeugt bin, kann ich auch andere überzeugen.“

Stefan Pinter sieht das ganz ähnlich: „Bringen Sie Ihre positiven Emotionen zum Ausdruck, das macht das Gesagte generell interessanter und verständlicher.“ Denn emotionale Botschaften spielen eine wichtige Rolle: „Spüren Sie die Leidenschaft, wird das beim Gegenüber ankommen.“

So können Sie das Vorstellungsgespräch aktiv mitgestalten: Erklären Sie dem Arbeitgeber zunächst, wie Sie bei der Jobsuche vorgegangen sind und was Sie bei der Recherche gerade bei diesem Unternehmen so beeindruckt hat. Für den Arbeitgeber ist Ihr (engagiertes) Vorgehen bei der Jobsuche bereits wie eine Arbeitsprobe, da er oder sie von der Herangehensweise auf Ihre Arbeitseinstellung schließen wird.

Welche Fragen könnten Sie im Vorstellungsgespräch erwarten?

Beachten Sie zunächst die „50:50“-Regel im Vorstellungsgespräch: Reden und Zuhören sollten möglichst gleich verteilt sein. Es ist wissenschaftlich belegt, dass diese Art der Vorstellungsgespräche am erfolgreichsten ist. Wer zu viel über sich selbst redet, kommt in den Verdacht, die Firma und ihre Bedürfnisse als nicht so wichtig zu erachten. Wer hingegen zu wenig über sich erzählt, hat vielleicht etwas zu verbergen. Eine weitere Regel lautet: Die Antworten auf Fragen sollten mindestens 20 Sekunden und höchsten zwei Minuten lang sein.

Gundula Brammer weist darauf hin: „Die Gesprächsführung hat der Einlader, daher sollte man das Gespräch nicht an sich reißen. Manche reden sich um Kopf und Kragen, weil sie alles richtig machen wollen. Lieber mal eine Pause machen oder explizit nachfragen: Hat das Ihre Frage beantwortet? Habe ich das richtig verstanden? Interessiert Sie noch ein anderes Thema?“ Da das Vorstellungsgespräch ein Dialog sein sollte, sind Rückfragen willkommen. Dazu zählt auch, kurz innezuhalten und einen Moment Stille aushalten zu können, um die eigenen Gedanken zu ordnen.

Zu den entscheidenden fünf Fragen im Vorstellungsgespräch, die Ihnen Ihr potenzieller Arbeitgeber mit ziemlicher Sicherheit stellen wird, zählen folgende:

  • Warum sind Sie hier? Oder anders ausgedrückt: Warum bewerben Sie sich hier und nicht woanders?
  • Was können Sie für uns tun? Man möchte wissen, wo Ihre Kompetenzen liegen und wie viel Sie über das Fachgebiet des Unternehmens wissen.
  • Was sind Sie für ein Mensch? Damit möchte Ihr Gegenüber herausfinden, ob Sie zum Unternehmen passen und die gleichen Wertvorstellungen teilen.
  • Was unterscheidet Sie von den anderen Kandidaten, die sich auf diese Stelle beworben haben? Hier können Sie Ihre Selbstpräsentation vertiefen und Ihre Begeisterung ausdrücken.
  • Sind Sie für das Unternehmen bezahlbar? Diese Frage erfolgt grundsätzlich am Ende des Gesprächs. Experten empfehlen, sich drei Beträge für die Gehaltsverhandlung zu überlegen: eine hohe, eine mittlere und eine Mindestsumme.
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Der Klassiker ist mehr eine Aufforderung als eine Frage: Erzählen Sie etwas über sich! In dieser Frage steckt viel Potenzial: „Das ist meine Bühne. Als Bewerber kann ich die Chance nutzen, nicht den Lebenslauf nachzuerzählen, sondern Bezug darauf zu nehmen und eine Geschichte zu erzählen. Ideal ist, wenn diese Geschichte zum heutigen Zeitraum führt und begründet, weshalb ich jetzt in diesem Unternehmen arbeiten möchte“, so die Karriere-Expertin.

Überlegen Sie sich Antworten auf die Frage nach den eigenen Stärken und Schwächen

Unter Umständen werden diese Fragen nicht explizit gestellt, sondern auf subtile Art und Weise, speziell um etwas über Ihre Stärken und Schwächen zu erfahren. Gudula Brammer rät dazu: „Es geht nicht um perfekte Antworten. Es geht darum: Wie gestalte ich das Gespräch, was kann ich dazu tun?“ Immer wieder stellt sie fest, dass „Bewerber Prüfungsangst vor dem Vorstellungsgespräch haben. Das ist nicht nötig, man darf nervös sein, aber man darf ein Vorstellungsgespräch nicht mit einer Prüfung verwechseln. Es geht um ein Kennenlernen und um ein gutes Gespräch.“

So sieht das auch Stefan Pinter: „Es ist wie beim Storytelling: In Erfolgsgeschichten, wie ich Krisen bewältige, steckt viel Bedeutung. Wie argumentiere ich? Es geht nicht darum, einen monotonen Vortrag zu halten, sondern den Zuhörer mit in Ihre Geschichte zu nehmen. Der Maßstab ist immer die Aufmerksamkeit des Gegenübers und die ist immer begrenzt.“ Machen Sie sich unabhängig von der Position bewusst: Auf welche Kompetenzen kommt es dem Unternehmen an? Heben Sie diese, vorausgesetzt, Sie besitzen sie wirklich, im Vorstellungsgespräch hervor und begründen Sie Ihre Kompetenzen.

Ehrlichkeit ist auch im Umgang mit Schwächen gefragt. Gundula Brammer empfiehlt hierzu: „Es ist immer gut, wenn ich mich öffne und mich als Mensch zeige, indem ich zum Beispiel zugebe: Ich bin der Liebe wegen umgezogen. Nicht so kompliziert denken, sondern lieber sagen, was ist.“ Auch kritische Momente oder eine unangenehme Situation wie ein Augenrunzeln des Interviewers sind kein Grund zur Resignation. Das bestätigt auch Stefan Pinter: „Fehler sind unvermeidlich. Wir müssen spontan agieren. Wir können uns noch so gut vorbereiten auf unangenehme Fragen oder die berühmte Eingangsfrage, aber wir wissen nicht, was genau passiert. Wir haben alle die Fähigkeit, spontan zu reagieren, denn Menschen sind assoziative Maschinen: Egal was kommt, uns fällt immer etwas ein.“

Wie lauten Ihre eigenen Fragen an das Unternehmen?

Nicht nur Ihr:e Gesprächspartner:in möchte in dem Gespräch herausfinden, ob er oder sie Sie für geeignet hält. Genauso entscheidend sind Sie selbst: Bei dem Vorstellungsgespräch geht es nicht um reine Selbstvermarktung, sondern auch um die Frage: „Möchte ich hier arbeiten oder nicht?“ Das Bewerbungsgespräch können Sie als Hilfsmittel betrachten, um das für sich herauszufinden.

Machen Sie sich im Vorfeld über folgende Fragen im Vorstellungsgespräch aus Ihrer Perspektive Gedanken:

  1. Welche Aufgaben gehören zu dieser Stelle? Nur, wenn Sie genau erfahren, welche Aufgaben dort auf Sie warten, können Sie entscheiden, ob diese Tätigkeit wirklich für Sie infrage kommt oder nicht.
  2. Welche Fähigkeiten müsste der/die ideale Mitarbeiter:in für diesen Job mitbringen? Entsprechen diese Fähigkeiten auch den Ihren? Seien Sie ehrlich mit sich selbst.
  3. Fragen Sie sich: Sind das Menschen, mit denen ich gerne zusammenarbeiten würde oder nicht? Hören Sie auch auf Ihr Bauchgefühl. Wenn die Antwort ja lautet:
  4. Wie kann ich den Arbeitgeber davon überzeugen, dass ich einzigartige Qualitäten besitze, die mich von den Mitbewerbern unterscheiden? Es kann nur wiederholt werden: Diese Frage sollte sehr gut und im Vorfeld vorbereitet werden. Sie sollten auch Ihren persönlichen Arbeitsstil und Ihre Arbeitsweise erklären können.
  5. Wie kann ich mein Wunschgehalt durchsetzen? Diese Frage verunsichert viele, besonders wenn die Gehaltsfrage in der Bewerbungskorrespondenz noch nicht geklärt wurde oder der/die Personaler:in das Thema nicht von sich aus anspricht. Dann könnte Ihre Frage lauten: Wie setzt sich das Gehalt bei Ihnen zusammen?

Dabei ist es völlig in Ordnung, wenn Sie sich alle Fragen, die Sie selbst stellen möchten, um sich entscheiden zu können, vorher aufschreiben. Sie können diesen Zettel sogar ins Vorstellungsgespräch mitnehmen und zwischendurch draufschauen. Der richtige Zeitpunkt, die eigenen Fragen zu stellen, ist, wenn sich der/die Interviewer:in mit seinen bzw. ihren Fragen immer deutlicher auf die Zukunft konzentriert. Wichtig ist, erst das Inhaltliche und dann das Formale wie die Rahmenbedingungen und das Gehalt zu erfragen. Zu den inhaltlichen Fragen könnten zählen: Auf was legen Sie besonderen Wert in der Zusammenarbeit? Wie kann ich mir das im Alltag vorstellen? Wie werde ich eingearbeitet?

Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch:

1.      Recherchieren Sie gründlichst über das Unternehmen
2.      Überlegen Sie sich Antworten und wie Ihre eigenen Fragen lauten
3.      Üben Sie Ihre Selbstpräsentation im Rollenspiel ein
4.      Bleiben Sie positiv und zeigen Sie Begeisterung
5.      Lernen Sie, mit einfachen Übungen entspannt zu bleiben
6.      Glauben Sie an sich selbst!

Wählen Sie ein passendes Outfit

Wählen Sie Kleidung die zu Ihnen und Ihrer Stelle passt.
Berücksichtigen Sie bei Ihrem Outfit für das Vorstellungsgespräch sowohl die Branche als auch den persönlichen Stil

Entscheidend ist, dass Sie sich in Ihrem Outfit hundertprozentig wohlfühlen. Ein modisches Erscheinungsbild unterstützt Ihr sicheres und selbstbewusstes Auftreten im Bewerbungsgespräch und ist nach wie vor ein Aspekt, mit dem Sie auf den ersten Blick punkten. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass ein elegantes Understatement besser ankommt als eine extravagante Aufmachung. Für Frauen gilt, dass der Rock nicht zu kurz, der Ausschnitt nicht zu tief und der Lippenstift nicht zu knallrot sein sollte. Für Männer sind Krawatten heute nicht unbedingt mehr Pflicht, dafür sollte die Farbe von Schuhen und Gürtel übereinstimmen und das Hemd langärmelig sein. Natürlich kommt es immer etwas auf die Branche und auf den eigenen Stil an. Schuhe sind bei beiden Geschlechtern ein wichtiges Element im Outfit, worauf besonders geachtet wird und die geputzt sein sollten. Auch lohnt es sich, am Abend vor dem Interview die Kleidung auszuwählen und zurechtzulegen. Frisch geduscht zu sein, versteht sich von selbst, so wie für Männer, frisch rasiert zu sein. Der Hauch eines guten Duftes, aber eben nur der Hauch, kommt bei Frauen wie Männern gleichermaßen gut an.

Sorgen Sie dafür, entspannt zu sein

Zu guter Letzt seien noch diese einfachen, aber wirkungsvollen Vorbereitungen empfohlen: Machen Sie doch am Abend vorher noch einen kleinen Spaziergang und versuchen Sie, nicht zu spät schlafen zu gehen, damit Sie an Ihrem großen Tag ausgeruht sind. Essen Sie am Abend vorher oder vor dem Gespräch nicht zu schwer und verzichten Sie auf Alkohol; trinken Sie stattdessen ausreichend Wasser. Und vor allem: Denken Sie positiv – es wird schon!

Über den Autor:

Johannes Gramß

Johannes Gramß ist Diplom-Psychologe und Geschäftsführer des INQUA-Instituts. Sein Schwerpunkt liegt in der Konzeptentwicklung für Digitales Coaching mit ansprechenden, wirkungsvollen Lernarchitekturen. Er beschäftigt sich zudem mit dem Nutzen von persönlichen Ressourcen und dem Bearbeiten innerer Barrieren bei der beruflichen Neuorientierung sowie dem psychologisch geschickten Umgang bei digitalen Auswahlprozessen für Bewerbende.

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