„Der erste Eindruck ist entscheidend – und der letzte bleibt“ – INQUA Job-Coach Marisa Adenaw
In dieser Folge von COACHGEFLÜSTER läuft alles ein bisschen anders: Zwar ist Johannes Junker, Coach und Head of Communications am INQUA-Institut, wie gewohnt Gastgeber des Podcasts – er gibt die Gesprächsleitung aber an Marisa Adenaw ab. Marisa ist Karriere-Coach und Rhetorik-Trainerin. Im Rollenspiel mit Johannes als Bewerber simuliert sie den Einstieg in ein Vorstellungsgespräch und gibt dabei einen Einblick in ihre Coaching-Praxis.
“Erzählen Sie etwas über sich!”
Die Vorstellung Ihrer eigenen Person ist ein wichtiger Moment innerhalb eines Bewerbungsgesprächs und verdient ganz besondere Aufmerksamkeit. Die freundliche Aufforderung „Erzählen Sie doch einmal etwas über sich“ kommt meist ganz zu Beginn des Gesprächs. Viele Kandidat:innen fühlen sich unwohl und empfinden die Tatsache, dass sie etwas über sich erzählen sollen, als unangenehme Aufgabe. Dabei steckt in dieser Aufforderung die große Chance, nicht nur sich selbst in ein gutes Licht zu rücken, sondern den Ton für das gesamte Gespräch zu setzen.
Was will mein Gegenüber von mir hören? Wie weit soll ich ausholen? Wie kurz oder lang darf mein Redebeitrag an dieser Stelle sein? Johannes wagt den Sprung ins kalte Wasser und liefert eine Selbstpräsentation, die er im Anschluss gemeinsam mit Marisa analysiert. Die Expertin hat viele gute Tipps zur Hand, die dabei helfen, den eigenen Vortrag sauber zu strukturieren und vorzubereiten. Wenn Sie wissen möchten, was ein Elevator Pitch ist und wie Johannes als „Versuchskaninchen“ abgeschnitten hat, sollten Sie unbedingt reinhören.
Übrigens: Zu dieser COACHGEFLÜSTER-Episode gibt es einen zweiten Teil: In Folge #17 gehen Marisa und Johannes auf weitere übliche sowie knifflige Fragen im Vorstellungsgespräch ein.
Können Sie mir etwas über sich selbst erzählen?
Die perfekte Struktur für Ihren Mini-Pitch im Bewerbungsgespräch – mit Beispiel-Formulierungen:
1. Stellen Sie sich vor
- Mit vollem Namen und Ihrem Beruf bzw. Ihrer Qualifikation
- Nehmen Sie Bezug auf die Stellenbezeichnung oder Ihre letzte Tätigkeit
- Fachliche Kompetenzen, die zum Unternehmen / zur Stelle passen, immer zuerst!
Kleine private Eckdaten später - Variieren Sie bei der Vorbereitung Ihre Formulierungen
- Fassen Sie sich kurz
„Mein Name ist XY. Ich bin Software-Trainer:in ODER Diplom-Jurist / Master of XY und […] Jahre alt.“
Tipp: Passen Sie Ihren Vortrag an den Kontext an. Gesprächspartner kommt z. B. auch aus München: „Ich komme eigentlich aus München und lebe jetzt in Hannover.“ So sammeln Sie Sympathiepunkte.
2. Ihre letzte Tätigkeit
- Aufgaben-Schwerpunkte der letzten Tätigkeit aufzählen
- Elevator-Pitch einbauen: Kernkompetenzen auf den Punkt bringen
- Übereinstimmung (Matching) Ihres Know-hows zur neuen Stelle herstellen
- Alleinstellungsmerkmale (USP) Ihres Profils aufzeigen
„Während meiner letzten Tätigkeit bei XY war ich tätig als […]. Meine Schwerpunkte waren […]. Neben meinen Fachkompetenzen XY habe ich dabei insbesondere von meiner internationalen Berufserfahrung profitiert.“
„Ich denke, dass ich besonders meine Kompetenzen aus dem Bereich Marketing bei Ihnen gewinnbringend einsetzen kann, wenn ich für Sie im Bereich der Unternehmenskommunikation tätig bin, da ich ein weiteres Blickfeld habe.“
„Was meine Vorgesetzten an mir insbesondere gelobt haben, war zum Beispiel, dass […]“
Tipp: Bei einer Initiativ-Bewerbung stellen Sie Ihr Matching zum möglichen Einsatzbereich oder den Unternehmenswerten her.
3. Ihr Werdegang
- Etappen der Ausbildung und Berufstätigkeiten durchgehen
- Für das Gegenüber relevante Schwerpunkte setzen
- Roten Faden und größte Matchings aufzeigen
„Während meiner letzten Tätigkeit bei XY war ich tätig als […]. Meine Schwerpunkte waren […]. Neben meinen Fachkompetenzen XY habe ich dabei insbesondere von meiner internationalen Berufserfahrung profitiert.“
„Ich denke, dass ich besonders meine Kompetenzen aus dem Bereich Marketing bei Ihnen gewinnbringend einsetzen kann, wenn ich für Sie im Bereich der Unternehmenskommunikation tätig bin, da ich ein weiteres Blickfeld habe.“
„Was meine Vorgesetzten an mir insbesondere gelobt haben, war zum Beispiel, dass […]“
Tipp: Bei einer Initiativ-Bewerbung stellen Sie Ihr Matching zum möglichen Einsatzbereich oder den Unternehmenswerten her.
4. Abschluss-Plädoyer
- Zeigen Sie Ihre Bewerber-Motivation
- Begründen Sie die Wahl der Stelle bzw. des Unternehmens als logische Konsequenz Ihrer bisherigen Erwerbsbiografie
- Zusammenfassen, warum Sie der:die richtige Kanditat:in für die Stelle sind
- Plädoyer mit USP spicken
- Vermitteln Sie Begeisterung und aufrichtiges Interesse!
“… diese Stelle exakt zu meinem Kompetenzprofil passt und mir eine tolle Entwicklungsmöglichkeit bietet.“
“… das Unternehmen Werte vertritt, die ich absolut unterstützenswert finde!“
“… und ich bin mir sicher, dass ich mit meiner Fachkompetenz und Berufserfahrung in Kombination mit meinen besonderen Kenntnissen aus dem Bereich XY Ihr Team sinnvoll unterstützen kann.“
Tipp: Ihr Vortrag sollte insgesamt etwa 1–3 Minuten dauern. Mit obiger Struktur und gutem rhetorischen Aufbau gerät Ihre Präsentation kurzweilig und auf den Punkt. Mehr dazu erfahren Sie von unserer Expertin, INQUA Coach Marisa Adenaw, im Podcast.
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Shownotes:
COACHGEFLÜSTER-Folgen aus der Themen-Reihe Vorstellungsgespräch:
Knifflige Standardfragen im Vorstellungsgespräch – mit INQUA Coach Marisa Adenaw
Storytelling im Bewerbungsgespräch – Tipps vom Impro-Profi – mit INQUA Coach Stefan Pinter
Tipps vom HR-Profi: Authentisch im Vorstellungsgespräch – mit INQUA Coach Gudula Brammer
Fit für die Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch (mit Rollenspiel) – mit INQUA Coach Marisa Adenaw
Gehaltsverhandlung: Tipps für Frauen – mit INQUA Coach Marisa Adenaw
Blog-Beiträge:
Souverän zum neuen Job: 10 Tipps für Ihr Bewerbungsgespräch
Überzeugend argumentieren: Schwächen im Vorstellungsgespräch stark verkaufen
Über den Host:
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