Ein intensiver Austausch und ein starkes Miteinander haben bei INQUA einen hohen Stellenwert. Unseren Mitarbeitenden und Coaches bieten wir daher neben regelmäßigen Intervisionen auch themenspezifische Weiterbildungen an. Solche Veranstaltungen sind immer eine gute Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen, zur Diskussion und zur persönlichen Weiterentwicklung. Anfang Juni leitete Prof. Dr. Jörg Fengler aus unserem wissenschaftlichen Beirat für unsere INQUA-Coaches einen eintägigen Workshop zum Thema „Lösungsorientierung und Resilienz im Coaching“. Prof. Fengler ist emeritierter Professor an der Universität Köln, Psychologe und Psychotherapeut, verfügt über langjährige Erfahrung als Coach mit renommierten Kunden wie Bundesministerien und DAX-Unternehmen.
„Systemisches Coaching ist eine Coaching-Form, die gleichzeitig die Aspekte der Person, ihrer Vernetzungen und ihrer Berufswelt berücksichtigt.“
An den Beginn seiner Ausführungen stellte Prof. Dr. Fengler eine schöne Definition für systemisches Coaching: „Systemisches Coaching ist eine Coaching-Form, die gleichzeitig die Aspekte der Person, ihrer Vernetzungen und ihrer Berufswelt berücksichtigt.“ Ein lösungsorientiertes Coaching solle sich idealerweise zu 25 Prozent mit Vergangenem, zu weiteren 25 Prozent mit der Gegenwart und zu 50 Prozent mit der Zukunft befassen. Neue Aspekte von bereits bekannten und bewährten lösungsorientierten Coaching-Werkzeugen wie Skalierungen wurden besprochen und gleich vor Ort aneinander ausprobiert und diskutiert. Resilienz und Salutogenese waren Thema im zweiten Teil des Workshops. Salutogenese leitet sich von den lateinischen Begriffen salus (Gesundheit, Wohlbefinden) und -genese (Entstehung) ab und bedeutet in etwa „Gesundheitsentstehung“. Die Salutogenese setzt sich mit der Frage auseinander, wie Gesundheit und in weiterer Folge Lebensglück entstehen und erhalten werden können. Ganz im Gegensatz zur Medizin, die sich mit Krankheit und Krankheitsbehandlung beschäftigt. Dabei sind nach Aaron Antonovsky, dem Entwickler der Salutogenese, die persönlichen Ressourcen und die Resilienz von entscheidender Bedeutung. Resilienz kann man verstehen als psychische Widerstandfähigkeit gegenüber äußeren und inneren Stressoren (belastende Lebensumstände). Positiv auf die eigene Resilienz wirken innere und äußere Ressourcen. Zu den „inneren Ressourcen“ gehören beispielsweise Realitätssinn, Belastbarkeit und innere Autonomie. Zu den „externen Ressourcen“ gehören zum Beispiel eine erfüllende Partnerschaft, Ausübung eines Hobbys oder eine anregende Umwelt. Angewandt auf den Coaching-Prozess entsteht die Frage, wie sich die jeweils individuellen Ressourcen identifizieren und in weiterer Folge aktivieren bzw. stärken lassen.
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Die Basis für Salutogenese bildet ein Gefühl von Stimmigkeit – das Kohärenzgefühl. Dieses stellt sich ein, wenn wir die Umwelt als erklär-, versteh- und vorhersehbar wahrnehmen, das eigene Leben als gestaltbar erleben sowie der eigenen Existenz Sinn und Bedeutung zuweisen können. Wirksam wird Salutogenese durch:
- Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Organismus (Was kann ich meinem Körper durch Ernährung und Bewegung Gutes tun? Wie kann ich Stress abbauen?)
- Konzentration auf die Gegenwart und ein Augenmaß in den eigenen Zielen
- besonnene Sprache und Umsicht im Handeln mit Blick auf Auswirkungen auf mich, Partnerschaft/Familie sowie mein erweitertes soziales Netzwerk
- Bejahung des Tuns und Konstruktivität in Beziehungen (Wie kann ich möglichst oft Win-Win-Situationen herstellen?)
- Liebe, Güte und Dankbarkeit
Die Mischung zwischen Theorie und Praxis sowie die souveräne Durchführung des Workshops waren für alle teilnehmenden Coaches eine intensive und wundervolle Bereicherung. Vielen Dank an Prof. Dr. Jörg Fengler!
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