„Erstaunlich vertrauenserweckend wirkt der Blick in neue Gesichter und in andere Wohn- und Arbeitsräume. Es entsteht eine Art digitaler Nähe.“

Ein Experiment mit 125 Menschen online: „Absolut gelungen!“ – so lautet das Fazit der INQUA Jahrestagung vom 20. März 2020. Ein Erfahrungsbericht von INQUA Analystin Bettina Neumann Dieser Report beginnt mit einem Geständnis: Ich habe zuvor noch nie an einer Online-Konferenz teilgenommen. Als freie Mitarbeiterin bei INQUA habe ich mich darauf gefreut, für die Jahrestagung im März von meinem Wohnsitz in Spanien anzureisen. Aber die Corona-Krise hat mir – wie allen anderen auch – einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zunächst stand noch die Alternative im Raum, parallel zur Tagung vor Ort via Internet teilzunehmen, doch bald war klar: Das Jahrestreffen wird für alle gänzlich im Netz stattfinden. Aber mit so vielen Menschen, wie kann das gehen? Die Videokonferenz beginnt pünktlich um 14 Uhr. Die Aufregung ist groß, doch es klappt von Anfang an hervorragend – das Software-Tool Zoom macht‘s möglich. Wir sehen die Geschäftsführer Dr. Martin Hertkorn und Johannes Gramß in der Berliner Zentrale groß auf dem Bildschirm. Oben kann man sich durch die Teilnehmergalerie klicken – 120 gespannte INQUA Mitarbeiter:innen an ihren Geräten zuhause. Die Geschäftsführung wirkt entspannt und aufgeräumt. Es herrscht positive Stimmung und Vorfreude auf das Event.

Positive Neuigkeit zu Beginn: Das INQUA Online-Coaching ist zertifiziert

Der Gründer des INQUA Instituts Dr. Hertkorn stellt nach einer warmherzigen Begrüßung zunächst die Erfolge und Entwicklungen der vergangenen zwölf Monate vor: Das Team aus Coaches und Analyst*innen ist von 100 Mitarbeiter:innen auf 150 gewachsen und es wurden so viele Karriere-Coachings wie noch nie an den mittlerweile 19 Standorten bundesweit durchgeführt. Und es gibt eine weitere, brandaktuelle gute Nachricht: Das INQUA Coaching wurde geprüft und auch als Online-Maßnahme zertifiziert. Wir können den Blick nach vorne richten. „Wir entwickeln uns eben immer weiter“, betont Dr. Hertkorn das INQUA Credo. Im Anschluss stellen sich die Neuzugänge des INQUA Kernteams vor – Diplompsychologe Johannes Gramß als neuer Geschäftsführer und Edouard Kengmeni, Mitarbeiter im Kundenmanagement. Und auch das restliche INQUA Team grüßt aus der Zentrale die freien Coaches und Analyst*innen. Dr. Dr. Angela Küster, wissenschaftliche Qualitätsmanagerin und Koordinatorin, nimmt ein großes Dankeschön als Initiatorin der Online-Konferenz entgegen.

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Sehen Sie den Eventfilm zur INQUA Online-Tagung 2020 auf unserem YouTube-Kanal. Die Stimmung ist entspannt und heiter, die Technik stabil und im parallelen Chat sind begeisterte Kommentare zu lesen. Auch die Gruppenarbeit in den virtuellen „Breakout Rooms“ verläuft reibungslos und produktiv. In zehn Meetings beschäftigen sich je fünf bis acht Personen mit der Frage, wie die Genogramm-Arbeit online funktioniert – das bewährte ressourcenorientierte Instrument zur Aufdeckung von Prägungen und Glaubenssätzen durch unsere Vorfahren und fester Bestandteil des Coachings. Die Coaches gleichen dabei ihre Arbeitsweisen ab und nutzen eine Software, mit der sie das Genogramm statt am Flipchart direkt in der geteilten Bildschirmansicht zeichnen können. So lassen sich wie gewohnt die für die Karriereplanung relevanten Stärken und Kompetenzen herausarbeiten.

Genogrammarbeit als Live-Erfahrung im virtuellen Raum

Ich stelle mich als Coachee zur Verfügung – eine weitere Premiere und eine tolle Erfahrung. Dabei werde ich mir bewusst, dass sich eine Art „digitaler Nähe“ aufbaut, die es mir nahezu leichter macht, von meiner Familie zu erzählen, als vor einer realen Gruppe. Kein Gefühl der Anonymität kommt auf, im Gegenteil: Mir erscheint die Kommunikation auf dem Bildschirm mit Blick in neue Gesichter und in andere Wohn- und Arbeitsräume als erstaunlich vertrauenserweckend. Das Genogramm mit seinen Erkenntnissen, was mir durch meine Familie ermöglicht und welche Werte und Kompetenzen mir vermittelt wurden, eröffnet neue Denkanstöße und ist letztlich auch sehr interessant für meine Tätigkeit als INQUA Analystin. Zur Erklärung: Meine Arbeit stellt nicht die familiäre Ausgangssituation, sondern die Erwerbsbiographie des Klienten in den Mittelpunkt. Meine Aufgabe ist es, die sozialen und fachlichen Kompetenzen auf der Grundlage eines qualitativen Leitfadeninterviews nach der eigens am INQUA Institut entwickelten High-Profiling®-Methode herauszuarbeiten. Dieses nach wissenschaftlichem Prinzip erstellte Kompetenzprofil geht der Genogrammarbeit voraus. Es dient dem Coach als Grundlage für das weitere Coaching und dem Klienten als Feedback zu seinen Kompetenzen und Entwicklungsfeldern. Eine Arbeit, die ich neben meiner Tätigkeit als freie Journalistin mit großer Begeisterung ausführe. Zurück zum Meeting: Zur Kaffeepause werden wir per Knopfdruck aus der Zentrale bunt in kleine Gruppen zusammengewürfelt und es entstehen neue Begegnungen im virtuellen Raum. Zwar fehlt das übliche leckere Kuchenbuffet, doch das digitale Miteinander ist äußerst nett und unterhaltsam und ein schöner Ausgleich zur konzentrierten Mitarbeit. Nach der Pause folgt der zweite Block mit neuen Arbeitsgruppen, in denen wir Vorschläge und Ideen sammeln, wie das Online-Coaching für unsere Kund*innen noch attraktiver gestaltet werden kann. Bei der gemeinsamen Auswertung im Plenum entspannt sich eine lebhafte Diskussion mit vielen Beiträgen zu den zahlreichen Vorteilen des Online-Coachens.

Politische Neuigkeiten während der Abschlussrunde

Die Zeit verfliegt und während der Abschlussrunde erfahren wir von den neuesten politischen Entwicklungen in Form allgemeiner Ausgangsbeschränkungen, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Die Geschäftsleitung gibt bekannt, dass ab sofort Homeoffice für alle gilt und nur noch online gecoacht wird. Wir verabschieden uns voneinander herzlich in eine spannende Zeit mit neuen Herausforderungen. Ich bin begeistert von dem, was ich heute erlebt, erfahren und gelernt habe – getreu dem Motto von C. G. Jung: „In jedem von uns gibt es einen anderen, den wir noch nicht kennen“. Ich schalte den Computer aus mit dem angenehmen Gefühl, Teil eines tollen Teams zu sein. Und freue mich darauf, Videokonferenzen künftig auch mit meinen Kollegen, Freunden und meiner Familie abzuhalten, um während der andauernden Ausgangssperre ein wenig Nähe zu gewinnen.

Über den Autor:

Martin Hertkorn

Dr. Martin Hertkorn ist promovierter Soziologe, Seniorcoach (DBVC) und gründete 1997 das INQUA-Institut für Coaching in Berlin. Als Coach und Leiter des INQUA-Instituts ist er Experte für die Methodik, den Aufbau und die stetige Weiterentwicklung des Karriere-Coachings. Die von ihm entwickelten Methoden High Profiling® und die Ressourcenorientierte Genogrammarbeit stellen bis heute die zentralen Bausteine des INQUA Karriere-Coachings dar.

Weitere Links zum Thema:

Erfolgreich im Online-Format: Eventfilm zur virtuellen INQUA Jahrestagung 2020

INQUA Online-Coaching – So funktioniert’s: Erfahren Sie, wie einfach der Prozess über unsere Kommunikationsplattform funktioniert.

Karriere-Coaching in Corona-Zeiten: Experten-Gespräch mit Geschäftsführer Johannes Gramß und Coaches aus dem INQUA Pool

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