Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie ein Karriere-Coaching bei INQUA im Detail abläuft? Welche Fragen stellen sich in einem solchen Prozess? Welche Antworten kann ich bekommen? Wir haben jemanden gefragt, die es aus eigener Erfahrung ganz genau weiß. In unserem Gastbeitrag erzählt unsere ehemalige Coachee Eva Bäumer* von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit dem „INQUA Karriere-Coaching für Akademiker/innen“. Bei der Lektüre bekommen Sie einen tiefen Einblick in unseren biographischen Coaching-Ansatz und unsere besonderen Methoden. Ganz herzlich danken wir Frau Bäumer für den spannenden Beitrag und diese wertvolle Perspektive. Ihnen wünschen wir viel Freude beim Lesen!

Warum ein Coaching?

Die Auftragslage war schlecht, meine anderen Projekte im Kulturmanagement-Bereich liefen gerade aus, und ich war auf der Suche nach neuen Perspektiven. Eine Freundin gab mir den Tipp, bei der Agentur für Arbeit wegen eines Coachings mit dem Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) nachzufragen. „Und frag auch, ob Du Dich beim INQUA-Institut coachen lassen kannst“, riet sie mir. „Das INQUA-Institut bietet ein individuelles Coaching speziell für Akademiker an.“ Sie selbst hatte gute Erfahrung mit INQUA und dem zertifizierten Programm des Instituts gemacht. Tatsächlich erfüllte ich die Voraussetzungen, eine Finanzierung durch die Agentur für Arbeit zu erhalten. Aufgrund des zertifizierten Coaching-Programms konnte ich meinen Gutschein problemlos für ein Coaching beim INQUA-Institut einsetzen. Und ich hatte Glück, dass das Institut mir einen zeitnahen Beginn anbieten konnte. Sehr neugierig auf den Ablauf und das Ergebnis der kommenden Sitzungen startete ich in den Coaching-Prozess.

Wie funktioniert Coaching? Klare Ziele und aktive Mitarbeit!

Als ich beim Informationsabend die hellen und freundlich gestalteten Räumlichkeiten betrat, war ich etwas aufgeregt. Wer würde mich bei meiner Suche nach neuen beruflichen Perspektiven begleiten? Passte die Coach zu mir? Schnell wusste ich: das passt. Sylvia Reckel strahlte Ruhe und Gelassenheit aus und auch ihre eigene Vita, unter anderem jahrelang als Personalleiterin, zeigte mir, dass ich hier gut aufgehoben war. Die Anmeldung verlief problemlos, sodass wir bereits zehn Tage später mit dem Coaching beginnen konnten. In der ersten Sitzung klopften wir zunächst meine Erwartungen und das Setting des Coaching-Prozesses ab. Nachdem sich Frau Reckel vorgestellt hatte, ging es um die individuelle Auftragsklärung und damit an meine Erwartungen an das Coaching. Ich wünschte mir eine Zielführung hin zu einem Weg, der für mich passend, aber auch realistisch und gangbar ist. Aus der Antwort auf die Frage, warum ich gerade jetzt ein Coaching in Anspruch nehme, entwickelte sich die Erkenntnis, dass ich nach langer Zeit der Trauer, beruflicher Enttäuschungen und mangelndem Selbstbewusstsein wieder „aus dem Dunkel auftauche“, wie es Frau Reckel treffend formulierte. Auch wurde mir noch etwas anderes klar: Als Coachee habe ich die Verantwortung, das Coaching aktiv mit zu gestalten. Das bedeutet, zwischen den Sitzungen zu reflektieren und zu recherchieren, Protokolle zu den einzelnen Sitzungen zu verfassen und die Materialien, die ich von meiner Coach nach den Sitzungen zugeschickt bekomme, zu bearbeiten. Wie sich noch herausstellen sollte, enthalten allein diese „Hausaufgaben“ ein großes Potential an Erkenntnisgewinn.

Das High-Profiling® – eine sehr intensive Erfahrung

Es folgte ein Interview, das als Grundlage für das wissenschaftlich fundierte High-Profiling-Kompetenzprofil dienen sollte. In diesem biographischen oder narrativen Interview schildert der Coachee aus der spontanen Erinnerung heraus bestimmte Phasen aus seiner Berufsbiografie. Frau Reckel befragte mich zu fünf verschiedenen Stationen meiner beruflichen Laufbahn, die sie zuvor aus meinem Lebenslauf ausgewählt hatte. Dabei sollte ich spontan Begebenheiten aus dem jeweiligen beruflichen Kontext erinnern und erzählen. Das Interview wurde anonymisiert durchgeführt und aufgezeichnet. Meine Reaktion auf die einzelnen Fragen war sehr unterschiedlich, was für mich auch spannend zu beobachten war. Während mir bei einer Frage so viele Situationen durch den Kopf schossen, dass ich gar nicht wusste, welche ich wählen soll, musste ich bei der nächsten ein bisschen überlegen. Diese Reaktionen waren zum einen der Spontanität geschuldet, zum anderen machte mir mein eigenes Verhalten im Nachhinein deutlich, wie schnell der eigene Kritiker im Kopf zur Stelle ist. Eine sehr intensive Erfahrung. Das Interview wurde anschließend parallel zum Coaching-Prozess transkribiert und von einem Team aus Experten analysiert. Das Ergebnis war ein etwa 15-seitiges schriftliches Profil (High Profiling®), in dem detailliert soziale und fachliche Kompetenzen sowie Ressourcen und Entwicklungsfelder herausgearbeitet wurden. Dieses Verfahren wurde vom Gründer des INQUA-Instituts, Dr. Martin Hertkorn, entwickelt und ist daher eine ausschließlich im Coaching bei INQUA angewendete Methode. Mein erster Eindruck: Ich habe den Auftakt des Coachings als sehr intensiv, angenehm und spannend erlebt und ahnte schon, dass der Blick zurück und die vom INQUA-Institut erarbeiteten Coaching-Verfahren mir bei meiner beruflichen Orientierung eine Stütze sein würden.

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Was hat meine Familie mit meinem Beruf zu tun? – Prägungen, Werte und Ressourcen

In der nächsten Sitzung ging es vor allem um die Erstellung des ressourcenorientierten Genogramms – neben dem High Profiling® der zweite wichtige Baustein des INQUA-Coachings. Es wurde in dieser Form, nämlich als Anwendung auf die Berufsorientierung, ebenfalls am INQUA-Institut entwickelt. Das Genogramm dient dazu, Stärken, Talente und Werte herauszufinden, die auf dem aufbauen, was ich von meinen Vorfahren und auch Geschwistern mitgenommen habe – z.B. durch Erziehung und Vorbilder. Im Laufe der Sitzung wurde mir sehr schnell klar, dass es mit dem Wissen um genaue Lebensdaten meiner Großeltern bei mir schlecht bestellt ist – ich würde einiges noch recherchieren müssen, um den „Stammbaum“ zumindest formal zu vervollständigen. Deutlich wurden auch bestimmte Muster, wie die starke intellektuelle Prägung durch meine Familie väterlicherseits. Daraus resultierte eine gewisse Anspruchshaltung an mich als Kind, später dann mir selbst gegenüber und an die Menschen, mit denen sich unsere Familie umgibt. Die zweite Sitzung war wie die erste sehr intensiv, da die Bilder in meinem Kopf springbrunnenartig hervorsprudelten. Nicht alle waren angenehm – einige spukten mir noch längere Zeit danach im Kopf herum. Durch die komprimierte Zusammenfassung all dessen, was ich über meine Familie weiß, wurde mir nochmal klar, dass unsere Familie in gewisser Weise „besonders“ ist. Vor allem die politische Zeit meiner Eltern in den 70ern und unsere aufgeklärten „Kinderbücher“ haben mein Weltbild damals sehr stark geprägt, was dazu führt, dass ich auch heute noch sehr gerechtigkeitsliebend und auch furchtlos bin. Dies gilt natürlich nicht nur für den privaten, sondern auch für den beruflichen Teil meines Lebens. Abschließend trugen wir die Werte der einzelnen Personen meiner Familie zusammen und auch meine eigenen, die teilweise deckungsgleich waren, sich teilweise aber auch unterschieden. Auch diese Erkenntnisse waren wichtig im Hinblick auf meine berufliche Orientierung. Ganz klar, denn nur wenn meine Werte zu einem Unternehmen oder einer anderen Organisation passen, kann ich dort auch gut arbeiten und glücklich sein.

Die Timeline – Der Blick zurück lohnt sich

In der nächsten Sitzung ging es um den Rückblick auf meinen Werdegang, beginnend in der Kita-Zeit mit dem Kinderhaus in einem Dorf in Norddeutschland bis zu meiner jetzigen Tätigkeit als Journalistin und Projektmanagerin. Während ich die verschiedenen Abschnitte meines Lebens erinnerte, schrieb meine Coach entsprechende Memokarten und legte sie an die Timeline, in diesem Fall eine lange Filzschlange. Diese Methode des Resümierens war sehr effektiv, weil hier noch mal komprimiert und visualisiert wichtige Stationen meines bisherigen Lebens auf einen Blick erfassbar wurden. Ich schritt die einzelnen Stationen an der Timeline entlang ab und erinnerte mich. Ganz besonders war dann die Situation, als ich am Ende der Schlange in der Jetztzeit ankam und meine Coach mich aufforderte, mich umzudrehen. Der Blick auf mein so visualisiertes Leben war für mich beeindruckend, denn ich erkannte, wie viel ich schon probiert, gemacht, gelernt habe und dass das Thema „Kommunikation“ sich wie ein roter Faden durch meine Berufsbiographie zieht. Die Timeline kommt ursprünglich aus dem NLP (Neurolinguistischen Programmieren) und ist ein Tool, das von vielen Coaches angewendet wird. Hier passte es für mich besonders gut, da das gesamte Setting des INQUA-Coachings biographieorientiert ist. Die Timeline war ein weiterer wichtiger Schritt hin zum Erkennen meiner Motivationen, Stärken und beruflichen Qualifikationen. Ich war nach wie vor sehr von der Methodik des INQUA-Instituts überzeugt und freute mich auf die weiteren Sitzungen mit Frau Reckel.

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„Ein echter Aha-Effekt“ – Mein individuelles High-Profiling

Nach drei Wochen lag mein durch die INQUA-Experten erstelltes High-Profiling-Kompetenzprofil sowohl mir als auch meiner Coach vor. Aus jeder der fünf Sequenzen des in der ersten Sitzung geführten Interviews hatten die INQUA-Experten in Form von Hypothesen alle fachlichen und sozialen Kompetenzen herausgefiltert und aufgelistet. Am Ende jeder Sequenz wurden außerdem Entwicklungshypothesen gebildet, die auf sehr respektvolle und behutsame Weise mögliche Fallstricke im eigenen Verhalten hinwiesen. So wurde der ein oder andere blinde Fleck sichtbar gemacht. Am Schluss des Kompetenzprofils wurden die fachlichen und sozialen Kompetenzen nochmals zusammengefasst sowie ein Entwicklungshinweis ausführlich dargestellt. Als ich das Kompetenzprofil in den Händen hielt, war ich sehr gespannt, wie es ausfallen würde! Schon beim Lesen der ersten Seiten des 18 Seiten starken Dokuments stieß ich auf Kompetenzen, die mir vorher so noch gar nicht klar gewesen waren. Das betraf sowohl die fachlichen als auch die sozialen Kompetenzen. Ein echter Aha-Effekt war etwa die Nennung analytischer und didaktischer Fähigkeit, aber auch Netzwerkkompetenz und Selbstbildungskompetenz. Im Coaching ging Frau Reckel das Profil dann Sequenz für Sequenz gemeinsam mit mir durch. Hier zeigte sich für mich nochmal ganz deutlich der Wert des High Profilings®, der für mich in der komprimierten Darstellung meiner einzelnen beruflichen Schritte sowie der Entwicklungen im fachlichen wie im sozialen Kompetenzbereich liegt. Vor allem erkenne ich mich in fast allen der vorsichtig und respektvoll formulierten Entwicklungshypothesen wieder – das waren wertvolle Hinweise im Hinblick auf den Umgang mit den eigenen Ressourcen. Bei der Auseinandersetzung mit meinem Kompetenzprofil ging es immer wieder auch um den Leistungs-Begriff. Daraus entstand ein Gespräch über dessen Bedeutung und die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten. In diesem Gespräch stellte sich heraus, dass ich Leistung vor allem als etwas betrachte, das mit Karriere und Geldverdienen zu tun hat, während meine Coach mich auf den Begriff der Lebensleistung hinwies. Den Begriff hatte ich zwar schon gehört, aber noch nie darüber nachgedacht, dass ich so etwas wie eine Lebensleistung erbracht haben könnte. Diese Erkenntnis war für mich besonders wichtig und ließ meine verschiedenen Lebensbereiche sowie meinen jeweiligen Einsatz und das Ergebnis in einem ganz neuen Licht erscheinen. Insgesamt zeigte das Profil deutlich meine Kompetenzen im Bereich der Kommunikation. Die in dem Gutachten angesprochene mögliche Neigung, mich und andere zu überfordern, war hingegen eine Hypothese, über die ich weiter nachdenken wollte. Das Kompetenzprofil zeigte mir meine Stärken auf und auch Themen, an denen ich noch arbeiten kann. Die Besprechung der Ergebnisse brachte mir wieder neue wichtige Erkenntnisse hinsichtlich meiner Selbstwahrnehmung.

Wo will ich hin? Werte, Interessen und Berufsfelder

In weiteren Verlauf ging es zunächst um eine komprimierte Darstellung meiner fachlichen und sozialen Kompetenzen sowie meiner Werte und Interessen. Dabei sollte ich für jedes Feld die fünf wichtigsten benennen. Das fiel mir nicht immer leicht. Diese Tatsache war erhellend, da ich vorher immer geglaubt hatte, meine Kompetenzen genau zu kennen und auch klar definieren zu können. An dieser Stelle war das High Profiling® erneut sehr hilfreich, da es eine Vielzahl meiner Kompetenzen aufführt und sich die Kernkompetenzen in den Interview-Sequenzen wiederholen. Im Anschluss sprachen Frau Reckel und ich über mögliche berufliche Arbeitsbereiche. Das waren neben Wirtschaftsunternehmen aus dem sozialen Bereich vor allem kulturelle Institutionen und dort auch Führungspositionen oder/und Tätigkeiten als Projektleiterin. Eine weitere Idee war die Herausgabe einer Online-Zeitung. Ich konnte mir mit dem durch die bei INQUA erworbenen neuen Perspektiven und einem besseren Selbstverständnis jetzt gut vorstellen, mich auf eine Stelle im Bereich Projektmanagement zu bewerben. Als nächstes konkretes Thema stand eine formale Analyse meines Lebenslaufs an, den ich meiner Coach zuvor zugeschickt hatte. Ich hatte schon geahnt, was jetzt ans Tageslicht kam: Der Lebenslauf war zum Teil unvollständig und hatte an manchen Stellen formale Defizite. Zusammen gliederten wir ihn neu, und schon allein der frische Blick auf für mich altbekannte Tatsachen setzte einen Veränderungsprozess in Gang. Durch die intensive Reflexion der vergangenen Sitzungen konnte ich meines Lebenslaufs nun in einem anderen Licht betrachten. Meine Coach führte mir auch vor Augen, dass ich neben dem beruflichen roten Faden (Projektmanagement im kulturellen Sektor) noch weitere Fähigkeiten beruflich etabliert habe, die sich unter den Oberbegriffen „Moderation“ und „Öffentlichkeitsarbeit“ zusammenfassen lassen. Nicht zuletzt kam auch meine „zweite“, musikalische Biographie zur Sprache, ein Thema, das ich zukünftig weiterverfolgen möchte. Als Hausaufgabe sollte ich mit Unterstützung eines Arbeitsblatts für mich passende berufliche Zukunftsoptionen benennen sowie ein ideales Unternehmen beschreiben.

Es wird konkret: Klare Perspektiven und Ziele setzen

Welcher Art sollte eine Organisation beschaffen sein, auf die ich mich initiativ bewerben würde? Dazu sollte ich Eigenschaften und Arten benennen, die Frau Reckel aufschrieb. Es kristallisierte sich schnell heraus, dass es sich dabei um Unternehmen im kulturellen Bereich handeln würde. Das könnte eine Tätigkeit bei einem gemeinnützigen Verein ebenso wie bei einem nachhaltig orientierten Unternehmen oder einer sozialen Institution sein. Abschließend veranstaltete Frau Reckel mit mir eine Traumreise, in der ich mich auf die Reise in die Zukunft begab und die mit einem konkreten Bild eines schönen Arbeitszimmers mit Blick in einen blühenden Garten endete. Als Hausaufgabe sollte ich ein Bewerbungsanschreiben für eine von mir selbst ausgedachte Stelle bei meinem Idealunternehmen formulieren. In der darauffolgenden Sitzung wurde das Thema (Initiativ-)Bewerbung wurde erneut aufgegriffen, wobei Frau Reckel mir noch einmal deutlich machte, wie sinnvoll gerade in meiner Situation eine Initiativbewerbung sein kann. Wir besprachen meine Bewerbung auf die fiktive Stelle, die ich selbst formuliert hatte. Ich hatte mir einen interkulturell arbeitenden Verein ausgedacht, bei dem die Stelle des Projektmanagements ausgeschrieben war. Frau Reckel war mit meinem Anschreiben bis auf zwei fehlende Sätze im Mittelteil mit Inhalt und Formulierung zufrieden. Anschließend befassten wir uns mit der Erstellung meiner Website als Freiberuflerin und sammelten die konkreten Dienstleistungen, die ich auf der Seite anbieten könnte. Im Hinblick auf Initiativbewerbungen ging es dann um die damit verbundene Recherche zu infrage kommenden Unternehmen. In der letzten Coaching-Sitzung besprachen wir eine konkrete Stellenausschreibung des Kulturbüros meiner Heimatstadt und das entsprechende Bewerbungsanschreiben. Frau Reckel war mit dem Anschreiben in weiten Teilen zufrieden. Allerdings sollte ich meine Qualifikationen noch stärker hervorheben und mich in den Arbeitgeber hineinversetzen. Zudem sei es wichtig, auf meine Sprache zu achten, die ein bisschen zu unkonventionell sei. Ein formalerer Stil sei daher sinnvoller. Das bezog sich auch auf das Layout, das entschieden verbesserungswürdig war.

Das Bewerbungsgespräch im Rollenspiel

In dem dann folgenden Rollenspiel wurde das Bewerbungsgespräch simuliert. Meine Coach übernahm die Rolle der Leiterin des Kulturbüros, mehrere Mitarbeiter waren imaginär anwesend. Das Gespräch verlief bis auf einen wichtigen Punkt ganz zufriedenstellend. Hier ging es um die Stärken/Schwächen-Fragen, hierbei vor allem um die Darstellung meiner eigenen Schwächen, nach denen im Gespräch gefragt wurde. Dazu gab mir Frau Reckel den wichtigen Hinweis, dass ich mich dabei zum Einstieg auf die Nennung eines einzigen Schwachpunkts hätte beschränken sollen. Diese Frage stelle oft eine Fallgrube dar, d.h., hier man kann sich bei der Aufzählung mehrerer Schwächen und ihrer Darstellung als Bewerber schnell um Kopf und Kragen reden. Ratsam sei es, für die Darstellung eines eigenen Schwachpunkts zunächst eine der zuvor genannten Stärken aufzugreifen und sie zu übertreiben. Habe ich zum Beispiel als Stärke benannte: „Ich arbeite intensiv und zielführend an meinen Projekten“, könnte die damit einhergehende „Schwäche“ sein: „Ich laufe aufgrund meines hohen Engagements Gefahr, bei meinen Projekten mein Zeitbudget zu sprengen, bin mir dessen aber bewusst, reflektiere hier regelmäßig und steuere dagegen.“ Damit würde die vermeintliche Schwäche wieder in eine Stärke, nämlich die bewusste Selbststeuerung, umgemünzt. Um geeignete eigene Stärke/Schwächen-Paare zu finden, kann man gut das High-Profiling-Kompetenzprofil nutzen, da sich hier natürlich ganz einfach bei den Entwicklungshinweisen aus dem Profil ansetzen lässt.

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Resümee: Das Coaching hat sich gelohnt

Das Coaching bei Sylvia Reckel brachte mir nicht nur neue spannende Erkenntnisse in Punkto Stärken und auch Schwächen, Kompetenzen und mögliche Fallstricke, sondern auch eine ganz konkrete Zukunftsperspektive. Die Methodik des INQUA-Instituts zusammen mit der sowohl professionellen als auch zugewandten Arbeitsweise von Frau Reckel war für mich die ideale Kombination im Coaching. Besonders aufschlussreich waren dabei für mich die Sitzungen, in denen das Kompetenzprofil, die Timeline sowie das Genogramm im Vordergrund standen. Auch das Rollenspiel beim Bewerbungsgespräch brachte ganz besonders hilfreiche Erkenntnisse. Es mag vielleicht auch ein kleiner Zufall dabei sein, aber nach dem Coaching-Prozess, der acht Wochen dauerte, ging es beruflich plötzlich steil aufwärts – als ob ein Knoten gelöst oder eine Mauer durchbrochen worden wäre. Ich habe mehrere neue Aufträge als Projektmanagerin und bin dabei, mich in dem Bereich neu aufzustellen. Zudem habe ich neue berufliche Perspektiven gewonnen, die ich alleine ohne professionellen Blick auf meine Vita und meine Fähigkeiten so nicht erlangt hätte. Leben ist Entwicklung und Veränderung – schön, wenn man sie selbst mit steuern kann. Auch dies ist für mich ein wertvoller Erkenntnisprozess aus dem INQUA-Coaching. * Name der Autorin von der Redaktion aus Gründen der Privatsphäre geändert.

Über den Autor:

Martin Hertkorn

Dr. Martin Hertkorn ist promovierter Soziologe, Seniorcoach (DBVC) und gründete 1997 das INQUA-Institut für Coaching in Berlin. Als Coach und Leiter des INQUA-Instituts ist er Experte für die Methodik, den Aufbau und die stetige Weiterentwicklung des Karriere-Coachings. Die von ihm entwickelten Methoden High Profiling® und die Ressourcenorientierte Genogrammarbeit stellen bis heute die zentralen Bausteine des INQUA Karriere-Coachings dar.

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