„Und, was hast du dir für das nächste Jahr vorgenommen?“ – Mit dieser Frage wird man in der Vorweihnachtszeit und vor allem in der Zeit zwischen den Jahren fast so häufig konfrontiert wie mit „Last Christmas“ im Radio. Für viele Menschen bedeutet ein neues Jahr einen Neustart. Während diejenigen wie aus der Pistole geschossen gleich mehrere gute Vorsätze aufzählen können, nehmen andere sich erst gar nichts vor. Weil es ja doch nichts bringt. Denn, seien wir ehrlich: Die meisten der guten Vorsätze verlaufen im Sande und sind spätestens im Februar kein Thema mehr. Aber wieso ist das eigentlich so? Und kann es nicht auch ganz anders laufen? Wer das ganze Jahr über in den sozialen Medien oder im Freundeskreis hört, was ein erfülltes und gesundes Leben ausmacht und wie toll die Jobs der anderen sind, kann in der Weihnachtszeit in eine Art Aufbruchsstimmung geraten. Mehr Sport, weniger Süßes, endlich den Traumjob finden, nicht mehr rauchen, ein paar Kilo abnehmen, endlich eine Gehaltserhöhung herausschlagen – ein Jahreswechsel ist grundsätzlich ein passender Anlass für Veränderungen. Die hier aufgezählten Ziele haben allerdings eines gemeinsam: Sie sind unkonkret in ihrer Formulierung. Und das legt die Vermutung nahe, dass sie im neuen Jahr zu jenen Vorsätzen gehören werden, die es am Ende nicht bis zur Umsetzung schaffen.

 Gute Planung: konkret werden

Woher weiß ich, wann das Ziel „mehr Sport“ erreicht ist? Was genau bedeutet „weniger Zucker“? Und wie viele Kilo sind „ein paar“? Wer sich das nicht genau überlegt, weiß nie, wann es genug ist. Damit scheint das gesteckte Ziel unerreichbar. Auch die Motivation ist wichtig: Warum möchte ich denn weniger Süßes essen? Weil gesunde Ernährung auf Instagram trendet? Oder hat das Ziel wirklich mit mir persönlich zu tun? Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Auch Ziele, die eine Verneinung in der Formulierung enthalten – zum Beispiel „nicht mehr rauchen“ –, sind widerspenstiger als positiv formulierte Ziele. Fragen Sie sich, was Sie stattdessen möchten. In diesem konkreten Fall könnte die Antwort beispielsweise lauten: „mit dem Rauchen aufhören“. Es ist leicht, sich etwas vorzunehmen. Es ist auch nicht schwer, das Ziel zu visualisieren und sich vorzustellen, wie das eigene Leben aussehen wird, wenn die berufliche Neuorientierung gelungen ist und man einen erfolgreichen Job-Neustart hingelegt hat. Dazu das neue Selbstbewusstsein durch die gesteigerte Kondition, weil man ja zeitgleich mit der Marathonvorbereitung begonnen hat und sich viel gesünder ernährt. Zu Jahresbeginn mag diese Visualisierung noch ein Motivationshoch auslösen. Doch ganz schnell tauchen die ersten Hindernisse auf, man erfährt kleinere Rückschläge und überhaupt ist dieses ganze Verändern wahnsinnig anstrengend. Das große Ziel rückt in weite Ferne.

Gute Formel: SMARTe Ziele formulieren

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Umsetzung guter Vorsätze ist deren Formulierung. Hier kann die SMART-Formel helfen. Wenn Sie diese anwenden, erfüllt Ihr Ziel fünf Kriterien: Es ist spezifisch, das heißt: so konkret wie möglich formuliert und genau auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Die Erreichung Ihres Ziels ist messbar – auch hier hilft wieder die Konkretisierung. „Ich habe mehr Verantwortung im Job“ ist weniger gut messbar als „Ich habe disziplinarische Führungsverantwortung für fünf Mitarbeitende.“ Um sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen, ist es wichtig, dass Ihr Ziel attraktiv ist. Wie sehr wollen Sie es erreichen? Wie sieht Ihr Leben aus, wenn Sie es erreicht haben? Malen Sie sich Ihre Zukunft in den schönsten Farben aus – das motiviert. Das nächste Kriterium besagt, dass Ihr Ziel realistisch sein muss. Viele Menschen überfordern sich, weil sie zu schnell zu viel erreichen möchten. Bleiben Sie ganz bei sich und setzen Sie sich Meilensteine. Auch das Erreichen eines Teilziels können Sie als Erfolg feiern. Schließlich will ein Ziel terminiert sein, und das möglichst genau: „Im Jahr 2022“ ist schon ziemlich konkret, setzt aber eine schwammige Deadline, die dazu verführen kann, den Start immer weiter hinauszuschieben. Ein Zeitpunkt ist konkreter als ein Zeitraum. Setzen Sie also am besten ein Datum fest.

Gute Gesellschaft: Unterstützung in Anspruch nehmen

Auf SMARTe Weise gefasste Vorsätze haben eine größere Chance, es bis zur Umsetzung zu schaffen. Eine Garantie für das Gelingen sind sie allerdings nicht. Und anstrengend bleibt es auch. Da kann es helfen, sich Unterstützung zu holen – zum Beispiel in Form eines Coachings. Ein:e Coach unterstützt schon bei der richtigen Formulierung der passenden Ziele. Während der Umsetzungsphase sorgt er oder sie dafür, dass auch die kleinsten Erfolge gesehen, wertgeschätzt und gefeiert werden. Und natürlich hilft er oder sie dabei, Rückschläge zu verarbeiten und die Motivation aufrechtzuerhalten.

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Fünf Tipps für die Formulierung von guten Vorsätzen für das neue Jahr:

1. Bleiben Sie positiv!

Vermeiden Sie Verneinungen in Ihren Formulierungen. Fragen Sie sich, was Sie erreichen wollen – nicht, was Sie nicht (mehr) wollen.

2. Nutzen Sie Ihre Motivation!

Warum möchten Sie Ihr Ziel erreichen? Was haben Sie am Ende davon? Führen Sie sich die positiven Auswirkungen Ihrer Veränderung immer wieder vor Augen.

3. Seien Sie smart!

Orientieren Sie sich bei der Formulierung Ihrer Vorsätze an der SMART-Formel.

4. Vermeiden Sie Überforderung!

Realismus siegt: Muten Sie sich nicht mehr zu, als Sie stemmen können, sondern behalten Sie Ihre Work-Life-Balance im Blick.

5. Holen Sie sich Unterstützung!

Ein Sparringspartner oder ein:e Coach kann Sie bei der Erreichung Ihrer Ziele unterstützen.

Über den Autor:

Martin Hertkorn

Dr. Martin Hertkorn ist promovierter Soziologe, Seniorcoach (DBVC) und gründete 1997 das INQUA-Institut für Coaching in Berlin. Als Coach und Leiter des INQUA-Instituts ist er Experte für die Methodik, den Aufbau und die stetige Weiterentwicklung des Karriere-Coachings. Die von ihm entwickelten Methoden High Profiling® und die Ressourcenorientierte Genogrammarbeit stellen bis heute die zentralen Bausteine des INQUA Karriere-Coachings dar.

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Über den Autor:

Martin Hertkorn

Dr. Martin Hertkorn ist promovierter Soziologe, Seniorcoach (DBVC) und gründete 1997 das INQUA-Institut für Coaching in Berlin. Als Coach und Leiter des INQUA-Instituts ist er Experte für die Methodik, den Aufbau und die stetige Weiterentwicklung des Karriere-Coachings. Die von ihm entwickelten Methoden High Profiling® und die Ressourcenorientierte Genogrammarbeit stellen bis heute die zentralen Bausteine des INQUA Karriere-Coachings dar.